Hartzinn ist ein Sammelbegriff für Zinnlegierungen, die traditionell zwischen 85 und 96 Prozent aus Zinn und zum Rest aus Kupfer und/oder Blei bestehen und vornehmlich für Guss-, aber auch Walzprodukte (Stanniol) verwendet werden. Moderne Hartzinnlegierungen bestehen aus Zinn, Kupfer, Antimon und/oder Wismut.
Da die mechanische Festigkeit von Zinn für Gebrauchsgegenstände zu gering ist, muss dieses legiert werden. Hartzinn ist ein metallisch glänzender, heller Werkstoff, das je nach Zusammensetzung mit der Zeit wie Silber dunkel oxidiert. Es ist weich genug, dass man Werkstücke leicht bearbeiten kann, und der niedrige Schmelzpunkt macht es zu einem idealen Werkstoff für Metallguss.
Hartzinn war vom Mittelalter bis ins 18. und 19. Jahrhundert weit verbreiteter Werkstoff für Ess- und Trinkgefäße, jedoch wurde es von Porzellan, Glas und anderen Materialien in dieser Funktion weitgehend verdrängt. Hauptanwendung dieser Legierungen ist heute neben Spezialanwendungen die Herstellung von Modeschmuck und Ziergerät.
Englische Bezeichnungen für Hartzinnlegierungen sind Pewter bzw. Britanniametall